Am 21. November war Wilfried Manneke zu besuch bei uns in Barsinghausen. Er hat von seinem Alltag erzählt und aus seinem Buch gelesen. Manneke ist ein streitbarer Mann. Der Widerspruch gegen rechte Gewalt und rechtes Gedankengut in unserer Gesellschaft ist ihm nicht laut genug, so äußert er sich immer wieder. In unserer Gesellschaft ist etwas losgetreten, was sich nur noch schwer einfangen lässt. Es braucht nicht nur klare Worte, das ist die Überzeugung des Pastors in Ruhe. Es brauche auch ein rigoroses Vorgehen gegen militante Rechte und ihre Strukturen, denn Nächstenliebe und christlicher Glaube verlangten, dass man klar hinsehe, klar rede und klar handele. Nicht nur, aber vor allem Christen müssten Stellung beziehen, denn Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit seien nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar. Wegschauen wäre das falsche Signal, meint Manneke. „Dort, wo Neonazis ungestört handeln können, machen sie sich breit.“ Wilfried Manneke war 23 Jahre Gemeindepfarrer in Unterlüß bei Celle. Er hat sich über Jahre intensiv mit dem Rechtsextremismus beschäftigt ‚Guter Hirte, braune Schafe‘ heißt sein Buch, das im Frühjahr erschien. 2018 wurde der Theologe für sein Engagement vom Zentralrat der Juden in Deutschland mit dem Paul-Spiegel-Preis ausgezeichnet. Wilfried Manneke ist Vorsitzender der Initiative ‚Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus‘, einem offenen Zusammenschluss von Initiativen, Organisationen, Arbeitsgruppen und Einzelpersonen im Raum der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Sie will mit ihrer Arbeit rechtsextreme und menschenfeindliche Haltungen benennen und ihnen konstruktiv entgegentreten. Dabei geht es nicht immer um geschlossene rechtsextreme Weltbilder, sondern auch um einzelne oder verbundene Segmente sogenannter gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Buchcover: Wilfried Manneke
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